Dürnstein

 

Einst zog die Göttin Wachau am Nibelungengau ostwärts. Da riss ihr plötzlich ihre herrliche Perlenkette und die Perlen versanken im Strom. Als diese im Laufe der Jahrtausende immer kleiner wurden, ragte eines Tages die schönste und größte Perle aus dem Wasser - die Perle der Wachau - Dürnstein.

 

Der Ort wurde urkundlich im Jahr 1002 zum ersten Mal erwähnt, als Stadt im Jahr 1348. In der ehemaligen Kuenringer Burg war 1192/1193 der engl. König Richard Löwenherz gefangengehalten, weil er bei einem Kreuzzug bei Akkon die österr. Banner beleidigte, er strandete bei der Heimfahrt, schlug sich bis Erdberg bei Wien zu Fuß durch, und wurde dann gefangengenommen und nach Dürnstein gebracht, von wo er dann nach zahlreichen Lösegeldverhandlungen 1193 entlassen wurde - oder der Sage nach vom "Sänger Blondel", der singend von Burg zu Burg zog, um seinen Herrn zu suchen und als er vor der Burg Dürnstein sein Lied sang und der engl. König das Lied erkannte und mitsang befreite dieser Sänger Blondel seinen König.

 

Ein Juwel barocker Baukunst ist das von Jakob Prandtauer und Josef Munggenast erbaute ehem. Augustiner Chorherrensift.

Die Ideen des Aus- und Umbaues (1710-1740) stammen von Propst Hieronymus Übelbacher, er ließ sich jedoch von Persönlichkeiten wie Prandtauer, Munggenast und Matthias Steinl beraten. Trotzdem hat er sich an zahlreichen Stellen des Barockbaues mit "HPZT" (Hieronymus Propst zu Türnstein) verewigen lassen. Auf dem Dachfirst sind die drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe zu erkennen.

 

Im Inneren der einschiffigen Kirche dominieren die Farben weiß, gold und nußbraun. Das Altarbild stellt die Enthauptung der hl. Katharina dar (Kremser Schmidt, 1762).

 

Die Kanzel wurde aus Nußholz geschnitzt und ist ebenfalls mit den drei göttlichen Tugenden geschmückt. Ein Blick zur Decke zeigt, daß hier - anstelle der üblichen Fresken - Stuckreliefs von erlesener Qualität ausgeführt wurden. Sie stellen die Hauptfeste des Kirchenjahres dar.

 

Auch der barocke Kirchturm ist ganz nach Übelbachers Vorstellungen realisiert worden. Dieser Turm prägt noch heute das Stadtbild von Dürnstein.

 

 

 

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© Sabine Pell